Lyrik – Mystik – Transformation

3 Schritte


Ermüdet

Totenwache. Unbestimmte Zeit.
Sommerende.
Zwischenreich, immer gleich,
nachterwacht,
ein Wolf?
Ein Hund.
Es winseln jene Klagegeister
die Kinderlachen tags verbannt
die überrannt vom Zwang der Zwänge
vom Schlag, vom Biss, vom Tod des Lebens.
Erschöpfung.
Bloße Absicht
nur Vergessen
treibt den Wind, die alten Lieder,
treibt den Schweiß
als Nieselregen auf die
kalte Stirn hernieder.
All die Fratzen starren endlos
wieder Gaffen, Irren, Winden,
all das Sich-immer-wieder-finden.


Neugeburt

Wirklichkeit erbrochen.
Zertrümmert
liegt vertraute Illusion im Licht der
letzten Blitze.
Sie schwingt sich auf und stürzt
durch die Ellipse
schwebt nun im All mit ihrem Kinderball.

Frühgeburt.

Die Summe der Zerstörung hat eine
Rune mitgenommen.
Wonnen.
Wonnen wiegen.
Momente der Verwandlung siegen
leuchtend im Facettenraum
schwebt nun der Traum
kristallisiert aus Elementen
spielend neue Wellen.

Aus ihrem Schaum aus ihrem hellen
aus ihrer Flucht und ew’gem Grund
entsteht der Duft des neuen Morgen.

Venus’ Tochter schwebt geborgen
im Wasser dunkler Fruchtbarkeit.

Chaos scheint bereit dem Weben
der Erde endlich nachzugeben.


Kinderfest

Zerfetztes Kinderherz schwebt noch im Raum
ganz leer, das Wissen und die Leere
Sehnsucht oder Traum
vollendet sich
mit Nichts
als Schwere
und sinkt
sinkt über den Tod hinaus
erkennt die kalten Höhn die es erklommen
um schließlich dort im leeren Ich und
in sich selber anzukommen.

H.K.D.